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Leitbild von ‚Hilfe für psychisch Kranke e.V. Bonn/Rhein-Sieg‘

‚Hilfe für psychisch Kranke Bonn/Rhein-Sieg’ (HfpK) ist seit 1980 eine Interessenvertretung für Angehörige und deren psychisch erkrankte oder behinderte Familienmitglieder in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis mit ca. 120 Mitgliedern.

Trotz zunehmender Verbreitung sind psychische Erkrankungen immer noch ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Viele Betroffene und deren Angehörige wissen aus Scham oder wegen mangelnder Aufklärung nicht, wohin sie sich in ihrer Not wenden können.

Deshalb verstehen wir unsere umfangreichen Aktivitäten als ‚ehrenamtlicher Dienst am Nächsten’. Denn psychische Erkrankungen treffen Menschen ohne Rücksicht auf den sozialen Status, das Alter und Geschlecht, den Bildungsstand, die religiöse oder ethnische Zugehörigkeit.

Unser oberstes Ziel ist es, durch eine aktive Aufklärungsarbeit und ein umfassendes Angebot in Form von Angehörigentreffen, Einzelgesprächen, einem Krisentelefon für psychosoziale Notfälle, themenspezifische Filmvorführungen, Beteiligungen an Veranstaltungen und differenzierte Projektangebote Informations-, Beratungs-, Präventions- und Inklusionsarbeit zu leisten. Betroffenen möchten wir die Reintegration in einen normalen gesellschaftlichen und beruflichen Alltag ermöglichen. Es müssen mehr angemessene Wohn-, Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Wir treten auch für den zügigen Ausbau einer gemeindenahen Psychiatrie ein.

Mit geeigneten Mitteln bemühen wir uns für ein besseres Verständnis der Öffentlichkeit gegenüber den besonderen Problemen psychisch kranker Menschen. Wir stehen für eine partnerschaftliche und verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Angehörigen, Betroffenen, Ärzten und anderen in der Psychiatrie Tätigen.

Insbesondere wirken wir auf Gleichstellung psychisch Kranker mit anderen Kranken und Behinderten in Behandlung und Versorgung hin. Der Abbau bestehender Diskriminierungen und die Toleranz der Nichtbetroffenen gegenüber psychisch kranken Menschen gehört nach wie vor zu unseren Zielen.

Um diese Ziele zu erreichen, sind wir eingebunden in das Selbsthilfenetz des Landes-und Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker und anderer uns thematisch nahestehender Organisationen und Einrichtungen.

Erkennen

Wenn eine nahe stehende Person sich in ihrem Verhalten langsam verändert, so bemerkt die betroffene Person selbst und die Umgebung dies häufig längere Zeit gar nicht. Erst wenn Unsicherheit, Niedergeschlagenheit, Ratlosigkeit, Zurückgezogenheit, Ängste oder andere Symptome unübersehbar werden, oder aber die Umtriebigkeit und die Aggressionen zunehmen setzt Nachdenklichkeit ein. Vielleicht kommt spätestens jetzt der Verdacht auf, es könnte sich um eine psychische Störung handeln.
Was tun, wenn man keine eigenen Erfahrungen aus dem privaten oder beruflichen Umkreis mit psychischen Störungen hat? Mit wem soll man darüber sprechen? Die Familie soll nicht unnütz ins Gerede kommen. Der Arbeitgeber soll es keinesfalls erfahren.

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Behandeln

Psychische Störungen sind nicht so selten wie man zunächst denkt. Untersuchungen besagen, dass in einem 5-Jahresverlauf etwa jeder zehnte Deutsche ambulante oder stationäre psychiatrische Hilfe in Anspruch nimmt. Da auch die häufigeren psychischen Störungen in vielen verschiedenen Spielarten und mit unterschiedlichen Verläufen auftreten, erscheinen sie individuell ausgeprägt.

Dank des Fortschritts von Medizin und Pharmazie in den letzten 50 Jahren sind heute psychische Störungen unvergleichlich besser behandelbar. Auch wenn ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Hausarzt besteht, sollte sobald wie möglich ein niedergelassener Facharzt für Psychiatrie (Psychotherapeut oder Psychiater) oder eine psychiatrische Fachklinik aufgesucht werden, um die genaue Diagnose zu stellen und um eine angemessene Behandlung einzuleiten. In einigen Fällen ist Eile geboten, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Gesamtpersönlichkeit bleibende negative Veränderungen erfährt. Grundsätzliche Vorbehalte gegen eine medikamentöse Behandlung sind unangebracht. Vielfach ermöglicht diese erst das Abklingen einer akuten Psychose und schafft Zugänglichkeit für die erforderliche Gesprächstherapie.

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Begleitprobleme

Aus weiteren Gründen muss entsprechend der Schwere des Falls oftmals zügig gehandelt werden, nämlich bevor es zu Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber, dem Vermieter oder mit Gläubigern und Behörden kommt und bevor unerträgliche Situationen in der häuslichen Gemeinschaft entstehen. Der Informationsbedarf beim erstmaligen Auftreten einer psychischen Störung ist vielfältig. Je nachdem können die Themen Arzt, Klinik und Medikamente; Ausbildung, Sicherung von Arbeitsplatz und Wohnung; Einweisung, Betreuung und Unterbringung im Vordergrund stehen. Finanzielle Belastung und Entlastung sind weitere gewichtige Themen.

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Rat & Hilfe

Angesichts der vielfältigen Fragestellungen können andere Angehörige aus eigener Erfahrung eine erste Orientierung und einen ersten Rat sowie nachhaltige Hilfestellung geben. Aus dieser Erkenntnis hat unser Verein verschiedene Angebote entwickelt. Diese reichen vom informellen Kontakt, über spezielle Beratungsgespräche im kleinen Kreis bis zu Informationsveranstaltungen zu einschlägigen Themen mit Fachleuten. Ein Arbeitstraining als Vorbereitung für die Wiederaufnahme einer berufl ichen Tätigkeit rundet unser Angebot ab.
siehe Angebote HfpK

Ergänzend zu Angeboten unseres Vereins fi nden Sie auf den Folgeseiten auch Hinweise über Angebote anderer Zusammenschlüsse auf regionaler oder überregionaler Basis und Hinweise auf Broschüren über das regionale Angebot.
siehe Weitere Hilfe & Info

Zögern Sie nicht mit uns Kontakt aufzunehmen und sich z.B. bei den angegebenen Veranstaltungen Rat zu holen. Sie werden sich verstanden fühlen.

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deco